Wie Opfenbach zu seinem Wappen kam

von Ludwig Scheller
Wappen der Gemeinde Opfenbach
Wappen der Gemeinde Opfenbach

Der eigentliche Grund zur Wappengestaltung Opfenbachs war eine große Verlegenheit. 1926 wollten sich die Frontsoldaten der Gemeinde eine neue Fahne beschaffen, in die ein Ortswappen eingestickt werden sollte. Opfenbach hatte aber kein Gemeindewappen. Da war guter Rat teuer und man zog Bürgermeister Strodel hinzu, um eine Lösung der Frage zu finden. Die Nachfragen beim Hauptstaatsarchiv in München und beim Staatsarchiv in Neuburg/D. verliefen ohne Ergebnisse.

Von beiden Ämtern kam die Nachricht, dass von keinem Ortswappen Opfenbachs etwas zu finden sei. So sollte die Regierung helfen und die Erlaubnis zur Wappenführung erteilen.

Siegel der Gemeinde Opfenbach
Siegel der Gemeinde Opfenbach

Nun war bekannt, dass Gemeinden unter 2000 Einwohnern nur dann ein Wappen verliehen werden kann, wenn ein altes Gerichtssiegel aufzuweisen wäre oder ein Rittergeschlecht mit dem Ort in Verbindung zu bringen sei, das ein Stammeswappen besaß. Nun, Opfenbach war ein Teilgebiet des Gerichtes Simmerberg „ab dem Berg“. Das Simmerberger Gerichtssiegel zu benützen wäre demnach nicht angängig gewesen. Und ein Rittergeschlecht? Da schien eine Möglichkeit gegeben zu sein, denn bis ins 14. Jahrhundert lebten hier die Ritter von Schrundholz zu Schrundholz. Die Schrundholzer hatten aber mit Opfenbach keine Verbindung, so dass von keiner direkten Beziehung gesprochen werden konnte. Immerhin war eine Verbindung mit der heimatlichen Geschichte hergestellt. Dazu kam noch die Erinnerung an eine alte Sage. Es wird nämlich erzählt, dass in der Kirche zu Opfenbach während des Gottesdienstes plötzlich ein Schimmel erschienen sei. Die Anwesenden versuchten nun das Tier aus dem Gotteshaus zu vertreiben und klemmten es in der Eile so zwischen Tür und Angel, dass es jämmerlich verendete. Dafür mussten sie den Spottnamen „Gurreschinder“ auf sich nehmen. Nun ist es aber so, dass in den meisten der alten Sagen ein geschichtlicher Kern enthalten ist. Da es sich bei den Pferden um die wichtigsten Opfertieren handelt und es eine alte Volkserinnerung an einstige heidnische Zeiten ist bestünde der Sinn der Sage darin, dass die Tötung des Schimmels in der Kirche den Sieg des Christentums über das Heidentum symbolisiere.

Mit der Erinnerung an diese Sage kam eine Zweite dazu. Man wusste von einem alten Pfarrsiegel, das neben einem Kelch ein sich aufbäumendes Roß zeigt.

Die Lösung der Wappenfrage war nun da: Der Opfenbacher Schimmel wurde mit dem Wappen deren von Schrundholz, das ein Einhorn zeigt, verbunden und zwei Wellenlinien, die quer durch das Wappen laufen, weisen auf die Schlusssilbe des Ortsnamen hin. Als amtliche Beschreibung wurde festgelegt: „In Silber über einem Bach der Kopf eines Einhorns in natürlicher Farbe.“ Schöpfer des Wappens war der Heraldiker Professor Dr. Schupp-Schleißheim. Die amtliche Verleihung erfolgte am 12. Juli 1930 durch das Staatsministerium des Inneren

Informationen rund um die Musikkapelle Opfenbach 1785 e.V.